Im Nachgang der Vorstellung unseres Trägervereins und Vorhabens im Kulturausschuss am 28.11.19 haben wir den Mitgliedern des Kulturausschusses über den OBM der Stadt Kamenz Herrn Dantz das Konzept unserer Schule zu Verfügung gestellt. Daneben erhielten die Stadträte von uns eine Handreichung mit dem Titel „Was bringt Kamenz eine Schule in freier Trägerschaft“. Hier ein Auszug daraus: „Ausgangssituation: Auch wenn sich durch die geburtenstärkeren Jahre um 2016 und Migration aktuell eine kurzzeitige demographische Erholung feststellen lässt und sich der Ballungsraum von Dresden sukzessive ausdehnt, geht der Demographiebericht der Bertelsmann-Stiftung davon aus, dass die Bevölkerung von Kamenz bis 2030 weiter schrumpfen wird. Das Durchschnittsalter von derzeit ca. 49 Jahren wird sich dabei weiter erhöhen. Die Stadt Kamenz wirbt folgerichtig seit 2016 um Zuzügler und Rückkehrer aus den alten Bundesländern um diesem Trend entgegenzuwirken. Einerseits in Partnerschaft (und gleichzeitig auch im Wettbewerb) mit Dresden, Radeberg, Radeburg, Großenhain, Pulsnitz und Großröhrsdorf in der Initiative „Wachstumsregion Dresden“. Andererseits mit der Initiative „Kamenz, neue Stadt, neues Glück“ in Kooperation mit der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft. In der Ansiedlung der Accumotive Produktionsstätte im Gewerbegebiet Bernbruch sieht Kamenz einen Kondensationskern für die Ansiedlung weiterer Unternehmen rund um das Thema E-Mobilität mit dem Ziel, ein Kompetenzzentrum für Lithiumionen-Akkus zu werden. Im Technologiebereich steht Kamenz nicht nur im Standort-Wettbewerb mit Dresden, wo Bosch für 1 Mrd. Euro eine 300mm FAB errichtet, sondern möglicherweise auch bald mit Grünheide (Brandenburg) wo TESLA für 4 Mrd. Euro eine sog. Gigafactory zur Batteriezellenproduktion bauen will. Bislang haben sich die 2000 neuen Arbeitsplätze bei Daimler Accumotive nicht in einem deutlichen Anstieg der Ansiedlungszahlen niedergeschlagen, obwohl es unter jungen, gut ausgebildeten Menschen mit Kindern ein latentes Interesse am ländlichen Raum gibt. Welche Rolle spielt da eine freie Schule ? Ein Blick in andere Regionen zeigt, dass reformpädagogische Schulen in freier Trägerschaft ein absolut harter – wenn auch ganz sicher nicht der größte – Standortfaktor sind, wenn es um die Wohnortwahl vor allem von jungen, gut ausgebildeten Menschen mit Kindern oder Kinderwunsch geht. Die freie Schulwahl und das Recht eine solche Schule unter bestimmten Voraussetzungen zu betreiben, sind im Grundgesetz verankert. Freie Schulen sind Ausdruck der Pluralität unserer Gesellschaft und individueller Bedürfnisse und Lebenskonzepte. Eine freie Schule in Kamenz bedient also nicht nur den vorhandenen (darauf weisen bestehende Anmeldezahlen hin) und künftigen Bedarf an einer solchen Schulform. Sie und ihre Unterstützung durch die Mandatsträger der Stadt signalisieren auch: dies ist eine Stadt in der tatsächlich jeder sein Glück finden kann, dies ist eine Stadt, in der es sich wirklich für viele gut leben lässt. Nebenbei decken freien Schulen auch rein nominal einen Bedarf an Schulplätzen ab und können damit eine Stadt partiell von ihrer Verantwortung in dem Punkt entlasten.“